John Parnham – Age Of Reason

Das Zeitalter der Vernunft treibt sonderbare Blüten. Da macht auch der erst kürzlich zum „Australier des Jahres“ gekürte Farnham keine Ausnahme. Ob ihm der Erfolg seines Mega Hits „YouVe The Voice“ den Blick auf die musikalische Realität verstellt hat… „Whispering Jack“, so Farnhams Spitzname, hat sich diesmal von falschen Propheten, sprich Songwritern in eine Sackgasse leiten lassen. Trotz .cleverer Köpfe wie Dave Stewart, Chris Thompson oder Keith Reid (Procol Harum) perlt das Material bei weitem nicht so unbeschwert wie auf der vorigen LP. An seiner Stimme gibt’s nichts zu mäkeln, sie hält jederzeit souverän die Farnham-typischen Höhen, stürzt hie und da in die Tiefe, um dann wieder dezent Gefühle und Sentiment zu Harfenklängen und Flötentönen auszubreiten („We’re No Angels“). Doch was ist mit dem Jackson Brownehaften „Two Strong Hearts“ oder „Burn Down The Night“, dos mit seinem Robert Palmer-Feeling musikalischem Minimalismus frönt? Hier sind die großen Gesten plötzlich tabu, regiert die Ratio, will sagen, verheddert sich Farnham in seinem Anspruch, kurzweilige Popmusik mit langlebiger Aussage machen zu wollen.