John Phillips – Pussycat

Alben, denen aus welchen Gründen auch immer eine offizielle Veröffentlichung versagt blieb, entwickeln im Laufe von Jahrzehnten ein ganz spezielles Eigenleben. Etwa SM1LE von den Beach Boys, The Whos „Lifehouse“ oder das BLACK ALBUM von Prince. Auch PUSSYCAT von John Phillips reiht sich da ein. Eingespielt von Spätsommer 1976 bis Herbst 1977 in London und New York, umweht das Werk der Hauch des Besonderen. Was allerdings weniger am Interpreten Phillips liegt, der seinerzeit mit dem Soundtrack zu Nicholas Roegs Kinofilm „The Man Who Fell To Earth“ beschäftigt war, sondern an den prominenten Gästen Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und dessen Stones-Vorgänger Mick Taylor. Wenig verwunderlich, dass Phillips Songs wie „She’s Just 14“, „Zulu Warrior“ und „Feather Your Nest“ stark nach Rolling Stones tönen, zumal Jagger als Background-Sänger fungiert und Richards seine unnachahmlichen Riffs beisteuert. Doch Glück war dem anfänglich vor allem von Mick Jagger euphorisch vorangetriebenen Projekt nicht beschieden. Eigentlich sollte Phillips, Gründer des Hippie-Ensembles The Mamas And The Papas, Initiator des legendären Monterey Pop Festivals von 1967 und Komponist von Klassikern wie „California Dreaming“, „Monday, Monday“ und „San Francisco (Be Sure To Wear Some Flowers In Your Hair)“, als erster Solokünstler bei Rolling Stones Rccords unter Vertrag gehen. Doch ein Wechsel des Stones-Labels von Vertriebspartner Atlantic zu EMI, laufende Sessions zum Stones-Werk SOME (URLS, Keith Richards Festnahme und anschließender Drogen-Prozess im kanadischen Toronto, vor allem aber John Phillips‘ schwere Heroin- und Kokain-Sucht verhinderten eine zügige Abwicklung. Es kam, wie es kommen musste: Im Januar legte Atlantic das Projekt auf Eis. Über Jahrzehnte lagerten die Masterbänder in Archiven und kamen erst 2003 wieder ans Tageslicht. Eine erste Version mit halbgaren Mixen des über Dekaden als Bootleg kursierenden Materials erschien unter dem Titel PAY PACK & FOLLOW wenige Monate nachdem Phillips 2001 mit 65 Jahren an Herzversagen gestorben war. Für PUSSYCAT wurde erstmals auf die Original Mastertapes zurückgegriffen und sämtliche 15 Tracks berücksichtigt.

www.papajohnphillips.com