John Renbourn – The Lost Sessions
John Renbourn hat als Solointerpret, als Mitglied bei Pentangle oder auch im Duett mit seinem Bandkollegen Bert Jansch dem britischen Folk entscheidende Entwicklungshilfe geleistet. Zu Anfang der 70er Jahre-der Folkboom war auf dem Höhepunkt und Pentangle, durch jahrelanges Touren zermürbt spielte Renbourn, um sich etwas aufzumuntern, mit einigen Freunden, darunter auch Jacqui McShee, Terry Cox und Roy Babbington in den Nord-Londoner Livingstone Studios neun Titel ein, die für knappe 25 Jahre ins Archiv wandern sollten. Im für Renbourn typischen anglo-amerikanischen Folkkontext gehalten, reflektieren sie inhaltlich besonders jene ungewisse und angespannte Zeit kurz vor der Auflösung Pentangles wider. Denoch sind Songs wie „Just Like Me‘, ‚To Glatonbury‘, ‚0 Death‘ oder ‚Floating Stone‘ weder unheilvoll noch depressionsschwanger. Durch Renbourns Einlagen auf einer uralten Stratocaster, die ihm zufällig während der Aufnahmen in die Finger geriet, wurde der ansonsten ziemlich auf Akustikpurismus konzentrierte Komponist und Sänger abgelenkt. Die tontechnisch hervorragenden THE LOST SESSIONS, aufgelockert mit fernöstlichen Tabla- und Sitarklängen, reihen sich somit wunderbar als lang verschollenes „Missing Link“ zwischen Pentangle und die kurz darauf, zum Teil von den selben Musikern gegründete John Renbourn Band ein.
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