John Stewart – Dream Babies Go Hollywood

Weder Rod noch Ian noch AI noch Sylvester noch James sind hier gemeint, sondern John Stewart, von dem ich bislang kaum etwas gehört habe und sonst bloß weiß, daß er den Monkees 1967 „Daydream Believer“ geschrieben hat und im letzten Jahr in den Staaten einen riesigen Hit gelandet hatte. Gerüchten zufolge soll John Stewart früher anders geklungen haben: Weniger schmalzig als John Denver und weniger erdig als Johnny Cash, aber irgendwo dazwischen. Heutzutage tönt der auf dem Cover eher wie ein Spät-Travolta dreinblickende Stewart weit weniger countryhaft, gelegentlich gar angerockt, durchgehend jedoch stark 4/4-akzentuiert, mit Tanzmusik hebäugelnd, ohne zum Glück in Disco abzugleiten. Und Songs kann der Herr schreiben – die gehen flugs ins Öhrchen. Zwar wirkt DREAM BABIES GO HOLLYWOOD weitgehend wie Mainstream-Rock, also relativ glatt, doch weiß Herr Stewart neben der Komponierfeder anscheinend auch den Arrangeur-Stab zu schwingen. Kurz: Absolut nicht neu, aber hübsch; ohne Widerhaken und Rauheit, aber lieblich und rund; endlich wieder eine Platte für alle Tageszeiten und Witterungen.