John Wesley Harding – Awake

John Wesley Harding ist ein Phänomen. Er nennt sich nach einem Album von Bob Dylan, geht manchmal musikalisch als Doppelgänger von Elvis Costello durch, macht sich in seinen Liedern schamlos über Gott und die Welt und „Live Aid“ lustig, dreht Klassiker von Madonna und Prince durch den Reißwolf, singt im nächsten Moment wunderschöne Liebeslieder ohne wenn und aber, tritt heute mit Bruce Springsteen in der Arena und morgen im Coffee Shop an der Ecke auf und bringt seine Platten noch am liebsten höchstpersönlich nach der Show an den Mann. Ein Phänomen, das es in der heutigen Unterhaltungsindustrie schwer hat, seit Jahren zwischen Bewunderung und Nichtbeachtung pendelt und von einem Label zum anderen wechselt. Auch auf AWAKE verweigert er sich der Betroffenheitslyrik seiner Artgenossen und wildert mit einem ungewöhnlichen Mix aus Akustik-Folk, Samples bis hin zur Orchesterbegleitung durch allerlei Tagträume, die einem in der Zeit zwischen Weckerklingeln und Wachwerden durch den Kopf gehen. Wie fast immer hat er sich für sein Unterfangen illustre Kollegen ins Studio geladen. Diesmal dabei: Chuck Prophet, Scott McCaughey (Young Fresh Fellows, R.E.M.), Kurt Bloch (Fastbacks), Steve Bowman (Counting Crows), Chris von Snidern und Langzeit-Partner Robert Lloyd.