Jolene – Antic Ocean

Menschen, die 1. New Orleans lieben, 2. ein Faible für Nick Drake, Fairport Convention oder die filigranen Folk-Fantasien von Led Zeppelin besitzen. 3. diverse Continental Drifters ins Studio einladen und 4. das wunderbare „John The Gun“ aus der Feder der-leider längst im wahrsten Sinn des Wortes – engelsgleichen Sandy Denny covern, können keine Schlechten sein. Dave Burris und John Crooke, Nukleus des Quintetts Jolene aus North Carolina, tun all dies —

und noch einiges mehr. Weshalb ANTIC OCEAN eine 55-minütige Offenbarung ist mit 14 Songs, die sich aus den erwähnten Quellen speisen, aber auch mal eine gewisse Nähe zu R.E.M. der DOCUMENT-Phase verraten („Stadium Face“), nach Tom Petty in Hochform klingen („Make Love To Keep Me Sleeping“) oder so, als wären sie eben in Big Pink entstanden, jenem semi-legendären Sand-Domizil in den Wäldern von Woodstock („Too Late Mr. Squiggly“). Und bevor jetzt noch einer Matthews Southern Comfort sagt, sei das namedropping beendet und lieber folgendes erwähnt: Jolene reichern ihre Gitarre-Bass-Drums-dominierten Americana-Melodiebolzen mit wohldosierten Mellotron-, Harpsichord-, Melodicaund allerlei anderen Klängen an, wechseln von schaurig-schöner Schräglage zu wonnigem Wohlklang und zurück. Drum, ihr, die ihr das Wahre und Gute und Schöne sucht: Gehet hin, höret, staunet – und seid ebenfalls begeistert.

Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0790-57 05 6? 3 (i. ME/S-Hotline 5. 4g)