Joo Kraus – Public Jazz Lounge
Interessantes Konzept: Man nehme Klassiker der verschiedensten Genres -Freddie Hubbards „Red I Clay“, Joe Zawinuls „Birdland“, Mary J. Bliges „Love Is All We Need“, Björks „Venus As A Boy“, Stings „Hounds Of Winter“, gern auch eine Schnulze wie „One Moment In Time“ oder ein Folk-Traditional wie „Scarborough Fair“ -, füge okaye Originale hinzu, arrangiere das Ganze für eine veritable Bigband, lege sanft fließende Raps darüber und einen elastisch federnden Groove darunter – und schon hat man eine kleine, feine Platte, die den Jazz zwar nicht neu erfindet, ihn aber gründlich entstaubt, die in ihrer smoothen Coolness als geschmackvoller Soundtrack für den Afterwork-Cocktail funktioniert, aber auch bei intensivem Zuhören zu bestehen vermag. Der Trompeter Joo Kraus, einst an der Seite Hellmut Hattlers bei Tab Two zugange und wegen seiner Beiträge für De Phazz oder die Jazzkantine längst mit höheren Hipness-Weihen gesegnet, hat sich mit der SWR Big Band unter Leitung von Ralf Schmid zusammengetan, dazu allerlei namhafte Solisten, darunter Roberto Di Gioia, Martin Scales und die famose Vokalistin Sheryt Hackett, verpflichtet und ein Werk eingespielt, das trotz der Fülle von Stilen und Stimmungen wie aus einem Guss klingt. Das Infoblatt nennt Public jazz Lounge einen „Ort, wo es keine Schubladen gibt und man einfach nur eine gute Zeit haben kann“. Ein wahres Wort, gelassen ausgesprochen.
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