Juan Atkins – 20 Years Metroplex: 1985-2005 The Berlin Sessions

Detroit mit seiner Techno-Szene gilt auch nach 20 Jahren als eine der wichtigen Adressen für elektronische Dancemusic. Und Juan Atkins mit seinem Label Metroplex zählt zu den zentralen Figuren dieser Szene. Als Cybotron (gemeinsam mit Rick Davis), Model 500, Channel One, Infiniti und unter seinem eigenen Namen veröffentlichte er seit den mittleren achtziger Jahren zahllose Klassiker. Damals gingen Chicago und New York den einen Weg und Detroit den anderen. Juan Atkins war einer der Pioniere von Detroit-Techno. Kraftwerk, Electro, EBM und Acid sind die Eckpunkte, zwischen denen sich seine Tracks bewegen. Manchen der Stücke auf der Compilation 20 YEARS METROPLEX 1985-2005 merkt man ihre Entstehungszeit deutlich an, auch wenn sie nicht zu antiquiert klingen, andere wiederum nehmen spätere Stile wie Minimalhouse vorweg. Ein umfangreicher Booklet-Text des amerikanischen Journalisten und Techno-Experten Dan Sicko ordnet die 23 Stücke in ihren historischen Kontext ein. Juan Atkins ruht sich allerdings nicht auf den alten Klassikern aus. Nach Drogenproblemen in den späten neunziger Jahren konnte er sich in den vergangenen Jahren wieder fangen und kommt nun mit seinem neuen Album THE BERLIN SESSIONS. Sechs sehr cluborientierte Tracks hat der Maestro dafür in Berlin zusammen mit Pacou produziert. Vor allem treibend und federnd klingt Techno bei den beiden, aber alles andere als ideenlos oder altmodisch. Es ist vor allem die Beschränkung auf das Wesentliche, die den Reiz dabei ausmacht, die Tracks klingen minimal im besten Sinne. Und auch wenn Atkins und Pacou mit THE BERLIN SESSIONS nicht gleich ein Genre neu erfinden, zeigen hier zwei Produzenten aus unterschiedlichen Generationen, daß die alte Detroit-Berlin-Connection noch immer sehr kreativ ist.

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