Juan MacLean – DJ-Kicks
Im Begleitschreiben dieser Mix-CD beklagt sich Juan MacLean über die Demokratisierung des DJ-Wesens (Stichwort: Jeder ist ein DJ) und theoretisiert über den Anspruch an einen Plattenaufleger (Frage: Künstler oder Entertainer?) und redet von „wirklichen DJs“. Insofern ist es nur logisch, dass MacLean seinen Mix für die DJ-KICKS-Serie live an zwei Turntables erstellt hat. Mit seinem Projekt The Juan McLean führt der New Yorker die House-Fraktion auf dem DFA-Label an – kompromissbefreit nachzuhören auf dem letzten und hervorragendem Album THE FUTURE WILL COME.
MacLeans Ausgabe der DJ-KICKS ist ein technisch hervorragender, aber leider etwas zu verbissener Mix, der die reine House-Lehre verkünden will: von Oldschool bis hochaktuell, von Armandos „Don’t Take It“ im „Thomos Edit“, Rick Wilhites „Get On Up“ im „Theo Parrish Late Dub“ bis hin zu den DFA-Acts Still Going („Spaghetti Circus“) und Shit Robot mit „Simple Things“ in der „Todd Terje Version“. Dass dieser Purismus leicht eintönig werden kann, legt Zeugnis davon ab, wie sehr sich die Rezeption von DJ-Mix-CDs, die sich in den vergangenen Jahren zu einer vom Live-Mix im Club unabhängigen Kunstform entwickelt haben, geändert hat. Man erwartet Biegungen und Brechungen und Variationen im Tempo, die MacLean auf-Teufel-komm-raus nicht bieten will – im Gegensatz zu den „nicht wirklichen DJs“.
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