Jukka Tolonen – In A This Year Time
Merk würdig, diese Platte. Bei den ersten Takten denke ich, da verbrüdern sich ein weißer Finne und ein paar Reggae-Neger auf dem Niveau eines Kaffeeklatsches. Das Saxophon auf „Sun Love“ ist wunderbar, gelöst, voll spielerischer Freiheit (Colin Dyall bläst), viel besser passend zum lockeren Calypso als die Aufmerksamkeit erzwingende Gitarre von Jukka Tolonen. Besser macht es der Finne „In A This Year Time“, auch mit dem Synthesizer erzeugt er hier die passenden Schwingungen. Das ganze Stück riecht nach Bob Marley, gefällt mir dennoch. Dritter Titel, Junqle Jam“, eine Spielwiese für den Jazzmusiker Tolonen, Improvisation, auch mit Rockphrasierung, sehr gut. Der Mensch, der hier swingend Baß spielt, heißt Kofi Bentsi-Enchili.
Seite zwei. „Moonlight Skankin“‚, schon wieder eine Marley-Kopie, nun ist es peinlich. Neben George Allyn, dem Leadsänger, der sich von seinem Idol nicht lösen kann, tönt glücklicherweise eine eigenwillige Posaune (wieder Colin Dyall). „Suffering Nations“: noch eine Marley-Kopie, die Platte verliert, wird starrer. „Dance With Me“ hat wieder Eigenleben, ein cooles Bild, yeah man, life has come a lang way.
„Cool Runnings“, letzter Titel, wieder stimmt es. Herrliche Gitarre, fast wie Duane Aliman, noch kristallklarer. Der Rhythmus drängt nicht, zögert nicht, bewegt sich einfach. Doch eine gute Platte.
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