Juliana Hatfield – Beautiful Creature/Juliana’s Pony: Total System Failure
Wenn schon, denn schon, sagt sich Juliana Hatfield und wirft jetzt nach Jahrendes Frusts und der Warterei parallel gleich zwei Alben über das Rounder Sublabel Zoe auf den Markt. Jahrelang hatte Atlantic Anfang der 90er vergeblich versucht, die ehemalige Sängerin der Blake Babies auf Erfolgskurs zu bringen. Kurzfristig standen sie und ihr damaliger Lover Evan Dando zwar in den Klatschspalten der Magazine, doch der Durchbruch im Stil einer P.J. Harvey oder Alanis Morissette wollte sich nicht einstellen. Zu sperrig und labil war Juliana selbst, zwar gefällig, aber wenig auffällig ihre Musik. Es folgte, was folgen musste. Das einstige Rolemodel wurde gedroppt und fiel in eine tiefe Krise. Nach dem hierzulande gar nicht erst veröffentlichten Comebackalbum BED gibt es jetzt also Juliana im Doppelpack, wobei BEAUTIFUL CREATURE die aufgeräumte, reservierte Ausgabe ist, sozusagen die radiofreundliche Version mit allerhand einschmeichelnden Balladen, während JULIANA’S PONY: TOTAL SYSTEM FAILURE die rotzige, noisige PunkGrunge-Scheibe ist, auf der Juliana mithilfe ihrer Buddys sich mal ordentlich den Ärger von der Seele lärmt. Zwar schwächein hier manche Songs, aber dafür spürt man etwas von dem Spaß und der Energie, die die ersten Alben der Blake Babies so charmant gemacht hatten. Beim nächsten Mal wird sich Frau Hatfield dann wohl entscheiden müssen, wohin die Reise denn gehen soll. Gerüchten zufolge ist auch von einer Wiederbelebung der Blake Babies die Rede.
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