Kaizers Orchestra – Maestro
Einer landläufigen Meinung zufolge seien Kaizers Orchestra hierzulande seit ein paar Jahren erfolgreich, obwohl sie norwegisch singen. Natürlich wird auch andersrum ein Schuh draus: Kaizers Orchestra sind so erfolgreich, weil sie so drollig exotisch daherkommen, mit lustigen Instrumenten. Humppa-Seligkeit und komödiantisch dargebotenen Traditionalismen. Wenn allerdings die Exotik zur Routine wird, kommt etwas wie das Album Maestro heraus: eine Fülle makelloser Crowdpleaser, aufgeweckt, präsent und catchy, nur eines ganz sicher nicht mehr: originell. Kaizers Orchestra sind eine prima Unterhaltungskapelle, wenn sie dicke Hooks herumposaunen wie im Titelstück und in „Pa Ditt Skiff“, wenn sie funky und behende ihren Chili-Peppers-Appeal ausspielen – ausgerechnet, wenn sie mehr als das versuchen, verlieren sie: Wenn sie im [an sich sehr schönen] „Jaevel Av En Tango“ so detailliert Tom Waits kopieren, daß der Alte sich demnächst wahrscheinlich ein Grab schaufelt, um sich mal kurz drin umdrehen zu können. Wenn die Posen allzu populistisch werden und Gegröle und Geschunkel einem doch irgendwann auf den Wecker gehen. Bis dahin setzen Kaizers Orchestra ihre Qualitäten durchaus ökonomisch ein und vertreiben einem die Zeit mit Showmanship und Muckertum. Gutes Handwerk eben, nicht mehr und nicht weniger. VÖ: 15.8. 3
www.kaizers.no
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