Kaos – Hello Stranger
Und das ist gut so! Auch wenn man sich nach zwei Minuten Bongo- hier und Vibraphon-Solo da schon mal fragen darf: Äh, dauert das noch lange? Nun, wer jedoch solche Fragen stellt, muß sich wohl erst mal die Gegenfrage gefallen lassen: Der große Tanzboden-User sind Sie wohl nicht, oder?! Auch wenn Herr Kaos [Ex-Terranova, DJ. Ghost Cauldron] heute wie viele seiner elektronischen Freunde quer durch ein paar Genres den Schlagzeug-Bumms wieder aus echter Bude beziehen will, echte Songs ollen, funktionalen Tracks vorzieht und Musik allgemein als Ergebnis des deutlich vernehmbaren Musizierens anerkannt wissen möchte, so führt der Weg von HELLO STRANGER dennoch unweigerlich in ausgesuchte DJ-Koffer. Das Album übersetzt dafür nicht Funk, (Italo-, Soul- und Disco-)Disco und House in den auf seine Weise retrospektivischen Rockkapellen-Sound, wie das die Bands auf und rund um DFA (LCD Soundsystem. The Rapture u.a.] dieser Tage unter großer Anteilnahme tun. Kaos spielt vielmehr seine sehr selbstverständlichen und integren Versionen und Varianten dieser Sounds, als stünden bzw. bewegten sie sich rege auf der Höhe der Zeit. Daß er an der Seite von Erlend 0ye. Matt B. Safer [The Rapture], Electrocute, Jason Friedman [The Boggs] und anderen tatsächlich des Musizierens fähig ist und sich für die neun Songs alle Zeit nimmt, statt nur immer mehr und immer weiter herumzuprobieren, zeichnet HELLO STRANGER obendrein aus. Fürwahr: neun Songs, kein einziger Track. Neuer Zwischenstand in der Hottest-Cities-League: Berlin zieht wieder mit NYC gleich – beide liegen punktgleich an der Spitze.
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