Karl Moestl – Touching This

Karl Moestl beweist Mut. Zumindest, was seinen Namen betrifft. Statt sich DJlike ein kryptisches Kürzel auf den Leib zu schreiben nennt er sich als Musiker so, wie man ihn getauft hat. Die Bodenhaftung des Österreichers findet ihre Entsprechung in seiner Musik. Bis zu touching this hat Moestl viele seiner Songs auf G-Stone, dem Label von Kruder & Dorfmeister, veröffentlicht. Und ähnlich wie die beiden Wiener pfriemelt er an Elektrosounds, die niemals aus dem Rahmen fallen. Geschmeidig schifft er seine Grooves an riskanten Passagen vorbei. Sie bleiben erdig und gefällig. Moestl meidet das Risiko. Für das Songwriting und den Gesang hat er langjährige Downbeat-Kolleqen wie Andrew Edqe, Sugar B. und Betty S. verpflichtet. Alle drei erscheinen im Booklet jeder zweiten österreichischen Platte in der Rubrik „guest appearance‘. Mit deren Hilfe und der eigenen Erfahrung im Rücken kann der Moestl eigentlich nichts falsch machen. Aber auch nichts richtig. Handwerklich gibt es zwar wenig zu rütteln. Die House-Beats treiben. Die Dub-Echos hallen. Und die Vocals sorgen für den Soul. Diesen bewährten Stilmix hat Moestl auf touching this um Jazz- und Latin-Elemente erweitert. Doch auch das täuscht nicht darüber hinweg, dass es dem Chill-out-Sound an neuen Ideen mangelt.