Kelly Osbourne – Shut Up

Ozzy Osbourne ist so was wie der Schutzpatron aller rockenden Trinker und Drogenfreaks. Trotz aller Unkenrufe hat er auch schwerste Exzesse überlebt, während manch Jüngere die Radieschen inzwischen von unten betrachten, die Magie des tapsigen Horror-Rockers ließ die Quoten von MTV in die Höhe schnellen, verschaffte ihm eine Einladung ins Weiße Haus und führte zu einer goldenen Schallplatte in Deutschland (für die Single „Dreamer“). Auf weitere Familienmitglieder scheint sich seine Magie jedoch nicht zu erstrecken, das Debütalbum von Tochter Kelly ist jedenfalls einfach nur platt. Dabei war ihr keckes Cover von Madonnas „Papa Don’t Preach“ (nicht auf dem Album) kein schlechter Start. Von den elf neuen Titeln der pummeligen Göre versprüht kein anderer Song einen vergleichbaren Charme. Produzent Ric Wake (Mariah Carey, Celine Dion) stand vor einem Riesenproblem: Kelly kann nicht singen. Okay, das kann auch ihr Daddy nicht, aber sein blechernes Krächzen ist zumindest unverwechselbar. Töchterchen Kelly kräht einfach nur, wie unbegabte Teenager nun mal zu Millionen krähen. Dazu passt am besten Punkrock, dachten sich alle Beteiligten und ließen hochbezahlte Studiomusiker spielen. So entstand ein maues Kunstprodukt, das pseudo-jugendlichen Stampf-Rock mit einer gesanglichen Nullnummer paart. Das Album ist so lahm, dass es noch nicht mal zum Skandal taugt. Vielleicht sollte Kelly das nächste Mal ihren Vater produzieren lassen… www.kellyosbourne.com