Ken Hensley – Freeshrit

Entgegen anders lautenden Meldungen muß ich vorausschicken, daß diese LP nicht sooo schlecht ist, wie das undefinierbare geistige Getränk, was hier in kleinen Flaschen als Werbegeschenk beigepackt war. Nicht schlecht wie gesagt, aber: who needs it? Am meisten wohl Ken Hensley selbst, der hier offenbar seine persönliche Situation einmal zu verarbeiten hatte. Dazu gehört eine mißglückte Kontaktaufnahme mit einer Stadt wie New York City („You’ve got a heart but you won ‚t admit it“) und so fundamentale Erkenntnisse wie jenes, daß man dem System eben nicht entfliehen kann, und eine unbefriedigende Affaire mit der Dame Inspiration, einem recht unbeständigen Partner, wie man weiß. Musikalisch spielt sich das alles in sanfter Balladenform ab, laidback und gedämpft (meistens jedenfalls), und Uriah Heep-Fans werden keine Schwierigkeiten haben, wie durch eine dichte Wolkendecke die vertrauten Songstrukturen aufzuspüren. Natürlich geh’s in einigen Songs auch um Frauen – „Woman you’are a mystery to me“ aber welche Motivationgibt es für den freischwebenden roten Damenschuh auf dem Cover außer der üblichen dämlichen klischeehaften Lust-Symbolik?