Kevin Gordon – Cadillac Jack’s #1 Son
Sowie Mr. Gordon würde wohl Bruce Springsteen heute noch rocken, wenn er nicht Vater geworden wäre und langsam mit seinem Bauchansatz zu kämpfen hätte. Diese Parallele zu Bruce verwundert kaum, wenn man erfahrt, daß Springsteen-Bassist Gary Tallent das Gordon-Debüt produziert hat. Mit kantigen Drums, hakelig-sägenden Gitarren-Riffs und hoher Fieps-Orgel pflegt der in Nashville ansässige Gordon genau jenen Roots-Rock, der nach einer Stone-Washed-Jeans und einer schwarzen Lederjacke verlangt. Sogar die unbeholfen rauhe Stimme erinnert frappierend an die des ehemaligen Boss der E-Street Band. All diese schmackhaften Zutaten würden natürlich verpuffen ohne anständige Songs. Doch auch damit kann Gordon dienen: Seine zwischen Rockabilly und Swamp-Blues angesiedelten Liederfolgen einfachen Strickmustern und wirken gerade deswegen so eindringlich. Bei soviel Songwriter-Potential kann es sich Kevin Gordon ohne weiteres erlauben, auf Fremdkompositionen komplett zu verzichten. Dabei stellt sich die Frage: Wird er nun das kommende Springsteen-Vorprogramm bestreiten? Kaum, denn er würde dem „Boss“ nur die Schau stehlen.
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