Kevn Kinney – Kevn Kinney
Daß, ach, gleich zwei Herzen in seiner eher schmächtigen Brust schlagen, konnte Kevn Kinney bereits auf dem letzten Album seiner Band Drivin ‚N‘ Cryin‘ (MYSTERY ROAD) kaum verheimlichen – liebliche Country-Adaptionen hier, ganz und gar nicht peinlicher Südstaaten-Rock ’n‘ Roll da. Sein erstes Solo-Album stellt Kinney nun ganz in den Dienst der Country-Connection – in
den besten Momenten (und davon gibt’s nicht grade wenige) klingt das wie eine perfekte Kreuzung aus Dylan und Byrds in Hochform. Prächtig los geht’s gleich mit dem „McDougal Blues“, mit dem sich Kinney auf frustrierende Spurensuche seiner Idole begibt – Fazit: „Vielleicht sollte ich es doch lieber in San Francisco als Beat-Poet versuchen.“ „Gonna Get Out Of Here“ zeichnet mit dunkel drohender Slide-Gitarre ein beklemmendes Bild provinzieller Enge, und auch „Not Afraid To Die“ empfiehlt sich für Depressivos. Zum schön naturtrüben Sound zwischen Nebraska-Folk und Bluegrass paßt Kinneys quengelige, nicht gerade voluminöse Stimme wie der naturtrübe Apfelsaft zum Ökobauern. Nach diesem Album kann der Mann seine Kapelle eigentlich – driving and crying – nach Hause schicken.
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