K:Hand – Salsafied

AUSFAHRT/EFA

Wenn man von manchen Karrieren hört, dann wird der Teint ganz bleich vor Neid. Kelli Hand zum Beispiel hat eine solche hinter sich. Während der Durchschnitts-DJ sein Wissen aus jahrelanger Praxis rekrutiert, fügte die Lady aus Detroit den üblichen Turntable-Skills ein umfangreiches Studium der Musiktheorie hinzu. Nicht an irgendeiner unbedeutenden Klitsche etwa, sondern am renommierten College Of Performing Arts. Seitdem sind mehr als zehn Jahre vergangen.

In der Zwischenzeit hat Kelli Hand zahlreiche Tracks produziert, nicht wenige Kritiker beeindruckt, ihr eigenes Label gegründet und wahrscheinlich auch ein paar Dollar mehr in ihrem Portemonnaie. Dabei beackert die hoch begabte DJ-Dame ein weit größeres Terrain als einfach nur House. Immer wieder hat sie die Pforten geöffnet, ließ hie und da ein wenig Latin dazustoßen, unternahm einige Exkursionen in Richtung Jazz und veröffentlichte mit „The Art Of Noise“ im Jahre 1997 sogar ein Techno-Album. Ihr neuester Streich SALSAFIED macht die Tendenz zum Unterkühlten nun wieder rückläufig. Handgemachte Sounds und organische Strukturen geben den Ton an. Wohlige Soulparts durchfluten die Tracks wie Lichtstrahlen und verleihen der Produktion reichlich Wärme. Auch der vielbeschworene Salsa reckt hin und wieder seinen Kopf ans Licht. Daneben stehen Unmengen origineller Rhythmus-Patterns, perkussive Spielereien und satte Bassbeats. Vor allem auf Tracks wie dem kryptischen „I Don’t Know Why“ offenbart sich die Tragweite dieser Elemente. In gleicherweise hypnotisch und erhebend beschwören sie stampfende Tanzschritte und fiebrige Zuckungen. Und das ist schließlich genau das, wonach die ausgehungerte Clubbermeute nach einem langen Winter schreit.