Kid 606 – Kill Sound Before Sound Kills You

Für lustige Plattentitel ist Kid 606 ja immer gut. the acTION PACKED MENTALLIST BRINGS YOU THE FUCKING JAMS, hieß das letztjährige Album des 24-jährigen Venezuelaners. Es war das definitive und finale Statement zum Thema „Bastard Pop“. Kyle Minogue und Missy Elliott und was weiß ich auf der Höllenfahrt eines totgehypten Genres. Friede seiner Asche. KILL SOUND BEFORE SOUND KILLS YOU ist auch wieder so ein lustiger, so ein Schenkelklopf-, so ein Hat-ers-wiederauf-den-Punkt-gebracht-Plattentitel. Dabei tötet Kid 606 überhaupt keine Sounds, es ist vielmehr so, dass der Hörer von seinen Sounds getötet wird, zumindest aber sich und den Menschen in seiner Umgebung erheblichen Schaden zufügen kann. Die Highspeed-Breakbeats mit den wahnsinnigen Sound- und Samplewirrungen werden zu keiner Zeit langweilig, wenn sie mit dem Kopf gehört werden. Vielleicht versteht Kid 606 seine Musik als Gegenentwurf zur „ernsthaften “ elektronischen Musik, vielleicht ist seine Musik die konsequenteste Form des Laptopisrn. Was eine höchst löbliche Herangehensweise wäre, aber eben auch eine sehr theoretische. Wie viele Kid-606-Platten braucht der Mensch, bis er die Botschaft dann verstanden hat? Langsam wird nämlich die Unvorhersehbarkeit von Kid 606 vorhersehbar. Und manchmal nervt diese Musik einfach nur.