Kid Alex – Restless

Noch einer und dann noch einer (Kid Alex sind nämlich zu zweit), die die Disco rocken wollen. Und die Tanzmusik poppen wollen, bis dein Wohnzimmer ebenso gut Club sein könnte. Für eine schöne Illusion ist RESTLESS auf jeden Fall gut. Augen zu und die Innere-Augen-Diskokugel angestrahlt, bald strahlt dein ganzes Gesicht mit. Aufgemotzte Casio-Piepser und Indietronica-Gitarre können gut miteinander und mit dir („True To You“), der fies knarzende Daft-Punk-Synthesizer. der aber ja gar nicht so fies knarzt wie bei Daft Punk, sondern nur so tut, die „Uh-uh“-Chöre aus der Siebziger-Jahre-Disco und auf jeden Fall sexy gemeinter Gesang durch den Kompressor (der macht das dringlich) auch: „Loverboy“ heißt das dann und darf ruhig mit „Sexy Boy“ von Air verglichen werden. Womit wir dann am Ende einer zugegebenermaßen recht unmotivierten Aufzählungsreihe und auch schon bei dem bösen Wort wären: „seicht“. Air waren und sind das viel seltener, als gemeinhin behauptet wird. Kid Alex sind auf jeden Fall so: seicht, gerade deshalb, weil ihnen ihre reichhaltigen Zitate mangels pointiertem Einsatz schnell stumpf werden. Dann können auch Depeche Mode und Soft Cell und New Order und Bloc Party (die Kid Alex schon remixt haben] und The Killers Idie sowieso nicht] undsoweiterundosofort nicht viel helfen. Dennoch ist diese Platte nicht so schlecht, restless macht Spaß wie Vanilleeis, wenn man will (und eben nix mit Schoko oder so da ist). Und tut einem dann nichts, wenn man nicht will.

www.kidalex.de