Kim Fowley – Mondo Hollywood
Auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz wandert Kim Fowley, mehr oder minder erfolgreich, seit den späten fünfziger Jahren. Egal ob Highschool-Pop (ALLEY OOP), Surferwelle (POPSICLES AND ICICLES), Hippieattitüden oder Glamtrash (I’M BAD) – dem sagenumwobenen Interpreten, Komponisten, Produzenten und zeitweiligen Eigentümer obskurer Kleinstlabels fuhr letztendlich kein Zug zu schnell, als daß er nicht noch darauf hätte aufspringen mögen. Dabei gelangen dem „phänomenalsten Mann des Popbiz“, wie er sich selbst gerne vollmundig einstuft, mitunter auch kleine Geniestreiche, wie z.B. The Runaways oder Jonathan Richman & The Modern Lovers, denen er zum Karrierestart verhalf. MONDO HOLLYWOOD faßt diverse Singles und Tracks seiner ersten drei Soloalben (LOVE IS ALIVE AND WELL, OUTRAGEOUS, GOOD CLEAN FUN) zusammen. Zu jener Zeit schlenderte der engelshaarige Fowley im glöckchenbehangenen Umhang mit Räucherstäbchen bewaffnet und mit allerlei seltsamen Substanzen in seiner Hirtentasche, nach 12jährigen Mädchen Ausschau haltend den Sunset Boulevard in L.A. auf und ab. ‚Underground Lady‘, ‚Reincarnation‘ und speziell die LSD-Hymne ‚The Trip‘ klingen absolut kultverdächtig nach Mittsechziger-Garagen-Punk, während ‚Pop Art ’66‘ und ‚Lights‘ genüßlich die frühen Mother Of Invention und Captain Beefheart vorwegnimmt. Als ob das nicht schon kurios genug wäre, überrascht er bei ‚Fluffy Turkeys‘ mit hinreißendem Grunzen und der irrenhausreifen, gesprochenen Sixties-Life-Poesie von ‚Young American Saturday Night‘ und ‚The American Dream‘.
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