Kings Of The Stone Age :: Killing Joke – Killing Joke (Zuma/Sony Music)
Industrial Rock: Der fast vergessene Jaz Coleman beschert uns ein ordentliches Nachbeben. Und Dave Grohl darf auch hier trommeln.
Jaz Coleman trägt das Etikett „visionärer Exzentriker“ ja nicht, weil er eben mal den dollen Horst mimt, wenn jemand mit der Kamera auf ihn hält oder ein Diktiergerät zückt. Grabkammerschänder, Okkultist, und Weltuntergangs-Prediger, Inselflüchtling (zuerst Island, dann Neuseeland), folgerichtig inzwischen auch Komponist, Arrangeur und musikalischer Direktor in Sachen echter Wucht: Klassik (New Zealand Symphoniker, Philharmoniker Prag). Hat jetzt auch sein Comeback. Nach acht Jahren. Mit einem Album, das sich nicht einfach so verschweigen lässt. Über das Spätgeborene sabbeln werden: klingt aber doch ziemlich nach Ministry, Young Gods, Prong oder Manson. Die Evolutionstheoretiker antworten: Andersherum wird ein Schuh daraus! Killing Joke spricht nach all den Jahren immer noch von Flüchen und Verfluchungen, antwortet auf Versöhnungsgesten mit Brachialität, sucht die Konfrontation und findet sich in einer Welt wieder, die es nur verdient hat, derart harsch beschallt zu werden. Oder weniger gewaltig: Killing Joke hat in der ersten Hälfte die richtige Antwort auf die Taten genannter und gedachter musikalischer Söhne und Neffen, bringt Industrial Metal klassischer Ausrichtung auf die Höhe der nuller Jahre. In der zweiten Hälfte schallt’s hymnischer, getragener, mehr nach Killing Joke, wie wir sie kannten. Übrigens spielt Dave Grohl Schlagzeug auf Killing Joke. Er tut das wieder einmal recht‘ meisterlich. Nur Master Jaz schreit, grollt, spuckt, röhrt, zischt und knirscht hier fast noch etwas meisterlicher.
>>> www.killingjoke.com
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