Kitchen of Insanity Orpheus Feeling

Die belgische Küche ist bekannt für ihre Raffinesse, und auch die 1989 gegründete Gruppe Küchen Of Insanity kocht mit wenigen, aber erstklassigen Zutoten feurige Gerichte. Klang’s eben noch wie Jim Morrison/Doors, so brodelt anschließend verhalten ein jazziger Boß, und ein zischendes Schlagzeug treibt die dezenten Klangräume in Richtung Folk-Pop. Das dritte Album (wenn man eine Mini-CD mitrechnet) dieser Understatement-Kapelle glänzt mit intensiven Melodien, spröden Arrangements und jenem Ernst, der unwillkürlich an karge Landschaften und Jacques Brei denken läßt (auch wenn die Vocals meist noch Lou Reed klingen). Ein dezentes und doch kraftvolles Album, dessen hypnotische Atmosphäre von der klaren und ungekünstelten Stimme Paul De Borgers geprägt wird. Pathos auf belgisch — lecker!