Klangwart – Köln-Olpe
Ja, so muß es sein. Eine LP (Vinyl, keine CD) mit zwei Stücken; das eine fast 27 Minuten, das andere knapp 22 Minuten lang. Die Musik auf dem Debütalbum des Kölner Elektronik-Duos Klangwart (Markus Detmer, Timo Reuber) ist mehr greifbar als die der 3-Inch-Single „Inkiek“. Dennoch bleiben die Klänge auf KÖLN-OLPE nicht weniger geheimnisvoll. Sie wollen in keine der bekannten Kölner Elektro-Schubladen passen. Zerbrechlich, aber nicht minimalistisch, abstrakt auf dereinen Seite (im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich im Titelstück auf Seite 1), mehr konkret auf der anderen Seite.“Köln-Olpe“ stellt eine nahezu baßlose elektronische Abstraktion dar, in deren Kontext eine Unterscheidung von Rhythmus und Klang nicht mehr gewollt ist. Dagegen ist „Im Garten“ auf Seite 2 das, was man in der klassischen Musik eine „symphonische Dichtung“ nennen würde. „Musique concrete“, ein elektro-akustischer Aufenthalt im hochsommerlichen Garten, Grillengezirpe, Vogelgezwitscher, Katzenschnurren und plätscherndes Wasser inklusive. Natürlich ist das kein „Krautrock“, um dieses Unwort im Zusammenhang mit Klangwart zu gebrauchen. Aber wer Interesse an der elektronischen Variante des Krautrock hat – ob Old-School, oder Neo kommt an KÖLN-OLPE nicht vorbei. Oder er kommt doch vorbei und holt sich dieses Album in 20 Jahren dann auf einer Plattenbörse für 500 Euro.
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