Knife In The Water – Red River

Die Herausforderung des immer etwas unangenehmen zweiten Albums hat die Band aus Austin, Texas, mit sicherer Hand gemeistert. Willkommen auf den weiten Ebenen von Melancholia – wir begegnen gesichtslosen Männern in Oben-ohne-Bars, Frauen,die nie wieder ihren Mund aufmachen und den Spuren von frischem Blut im Fluss. Man hört schon: Hier werden Geschichten erzählt, und es reicht, ab und an ein paar Fetzen aufzuschnappen. Die Gitarrenakkorde schlagen die Brücken von Sentiment zu Sentiment, und was noch zu kitten ist in diesem Land der Traurigkeit, wird von Sänger Aaron Blount zusammengehalten. Gute Songs sind das, große Songs-. Sie rollen träge durch den Präriestaub,die Melodien werden eben noch von der Pedal Steel Gitarre Bill McCulloughs mitgezogen, mehr nicht.“Rene“ erinnert ein wenig an die Cinemascope-Gemälde von Pinetop Seven, und mit „Sundown, Sundown“ covern Knife In The Water eines der Stücke, das Lee Hazlewood im Duett mit Nancy Sinatra dereinst berühmt machte. RED RIVER klingt schon von Ferne wie ein gut abgehangenes Klassiker-Album. Bei näherer Begutachtung halten die neuen Songs der Texaner auch den Vergleich mit den besten aktuellen Songwritern im Kosmos zwischen Country und Folk stand. Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-57 os 63 ? (s. ME/S-Hotline 5. 51)