Kora Kosi – Die Musik Afrikas von Monique Brandily :: Populärwissenschaft

Selbstverständlich ist es ein aussichtsloses Unterfangen, ein komplexes Gebiet wie „Alle Kochrezepte dieser Erde“ oder eben „Die Musik Afrikas“ auf schlappen 170 Seiten einfangen zu wollen. Umso beherzter wirkt der Versuch der Musikethnologin Monique Brandily, Lehrerin und Forscherin am Musee de l’Homme in Paris, einen brauchbaren Eintritt in dieses umfassende Gebiet zu erstellen. Dass Brandily dabei nicht besonders methodisch oder auch systematisch vorgeht, versteht sich von selbst. Ihr Anliegen scheint es, eine Rundreise durch diesen vielfältigen Kontinent zu veranstalten, dabei durch die Musik auch die Gepflogenheiten, Kulturen, Geschlechterrollen, Religionen und das philosophische Grundverständnis der Musikschaffenden und Musiker einzufangen. Anfangs sperrt man sich gegen diese Art Streiflicht-Journalismus, sucht genervt nach Landkarten, Instrumenten-Übersichten, systematisierten Volkszugehörigkeiten. Man sollte Brandilys Buch jedoch anders verstehen: Als einen gehoben populärwissenschaftlichen Versuch, Interessierten ein Entree in dieses höchst spannende, unterschätzte und magisch vielfältige Sujet zu verschaffen. Dann nämlich beginnt man, KORA KOSI mit Spaß zu lesen: als durchgehenden, spannenden Text ohne allzu musikwissenschaftliche Attitüde. Sehr wertvoll und sorgfältig erstellt: CD + Erläuterungen, Glossar, Bibliographie, Serviceteil und Stichwortverzeichnis. Zum Vertiefen der einzelnen Themen verweisen wir auf die Staatsbibliothek.

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