Kurz & Klein

THi AINTS: Ed Kuepper hol trotz engagierten Solo-Projekten nie seine Roots aus den Augen verloren. Auf AUTO CANNIBALISM (Rough Trade) knüpft er als Sänger und Produzent da an, wo die Soints 1977 mit ihrem UK-Hit ,1’m Stranded“ stehengeblieben waren. Harter, melodischer Punk-Rock. 3 THE CELIBATE RIFLES: HEAVEN ON A STICK (Rough Trade) ist jetzt schon das siebte Album der australischen Rifles und zum siebten Mal sind sie so gut, wie es die meisten amerikanischen Kollegen nur in lichten Momenten sein können. Gitarrenpower ohne Ende, gute Melodien und Stil — diesmal sollte es klappen. 4 LUNG: CACTII (I.R.S.) ist das Debul-Album der ehedem als The Clear musizierenden Neuseeländer: Schwerer, morastiger Rhythm & Blues ä la Beasts Of Bourbon, angereichert mit einem Schlag rüder, mittelfrüher The-Fall-Rhythmik. 4 EXPLODING WHITE MICE: Ihr viertes Album habe die Australier ihren verstorbenen Helden gewidmet: Johnny Thunders, Stiv Bators und MC-5 Rob Tyner. Unüberhörbar, COUATE-RAL DAMAGE (Normal/Rough Trade) ist zeitlos pulsierender Rock V Roll, hart und harmonisch zugleich.

4 BABES IN TOYLAND: Unter den Fittichen von Sonic Youth-Gitarrist Lee Renaldo und mit dem etwas größeren Scheck in der Tasche laufen die drei Damen mit FONTANELLE (WEA) zu wahrer Hochform auf. Gitarrengemetzel in der Puppenstube, bösartig und unbeschreiblich weiblich. Trau niemols einem Rüschenkleid, es könnte Babes-Sängerin Kat Bjeland drinstecken.

4 BONE CLUB: Und wir dachten immer Nirvana schreibt Popsongs… BEAUTIFLU (Big Store/EFA), die zweite des Fünfers aus Minneapolis macht ihrem Namen alle Ehre. Milsing-Hits, geschickt verborgen hinter breiter Gitarrenfront, prophezeien Großes für die Zukunft. Den Major-Deal haben sie auch schon in der Tasche. Zurecht.

4 RASENDE LEICHENBESCHAUER:

Ethno für hartgesottene Ohren. Die Stars des ungarischen Untergrund verbeugen sich auf HAMMERING ON THE GATES OF NOTHINGNESS / (Alternative Tentacles/EFA) lautstark vor der eigenen Heimatfolklore. Manisch, mythisch und stark suchtverdächtig.