La Düsseldorf – La Düsseldorf; La Düsseldorf – Viva; La Düsseldorf – Individuellos;
Nachdem sie bislang nur als Bootlegs auf dubiosen südosteuropäischen Labels in miserabler Qualität und zu horrenden Preisen erhältlich waren, hat endlich auch die Major-Company Eastwest gemerkt, daß selbst rund 20 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung die drei Alben der rheinischen Kultband La Düsseldorf weiterhin aufgehöriges Publikumsinteresse stoßen. La Düsseldorf bestand zwischen 1974 und 1980, mit den charismatischen Brüdern Klaus und Thomas Dinger als Nukleus, dazu gesellten sich stetig wechselnde Mitspieler. Bevor sie dieses eigene Projekt aufzogen, hatten die Dinger-Brothers zuvor schon bei den anderen krautigen Kultbands Kraftwerk und Neu! mitgemischt. Wegen ihrer einschlägigen Vergangenheit könnte man es sich leicht machen und das nachhaltige Interesse an den La Düsseldorf-Scheiben auf das seit einiger Zeit grassierende Krautrock-Revival zurückführen. Doch ganz so einfach machen es einem die Düsseldorfer dann nicht. Zwar sind speziell auf dem Debütalbum LA DÜSSELDORF – im übrigen die fokussierteste, überzeugendste Arbeit des Projekts – noch eindeutige Reminiszenzen an Kraftwerk, Cluster oder Harmonia zu hören. Doch die Dingers orientierten sich schon damals auch an Punk, New Wave, Glam Rock und den Anfängen der Neuen Deutschen Welle. Weil La Düsseldorfsich damit auf INDIVI-DUELLOS gar zu sehr auseinandergesetzt hatten, ist diese letzte Scheibe auch die schwächste, uninspirierteste. Trotzdem: Es ist eine tolle Sache mit diesen drei Wiederveröffentlichungen! Auf diese Art wird einer der wichtigsten Bands des frühen deutschen Electronic-Rock endlich auch in zeitgemäßer Klangqualität Tribut gezollt. Denn natürlich wurden alle drei Alben in liebevoller Kleinarbeit digital remastered.
5 (LA DÜSSELDORF) 4 (VIVA) 3 (INDIVIDUELLOS)
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