La The Darkman – Heist Of The Century

Mit den „Dunkelmännerbriefen“ wollten im späten Mittelalter humanistische Gelehrte anonym auf grobe Fehler im System der mächtig gewordenen Kirche hinweisen; mit seinen 18 Mitteilungen (plus einem Remix vom Absoluten Beginner Eißfeldt) will Dunkelmann Lason Jackson auch nicht weniger als das System destabilisieren: „! want it all!“ Dafür, daß er es zumindest in der HipHop-Welt bekommt, stehen die Zeichen nicht schlecht: Als 2ijähriger Nachwuchsrapper beim allgegenwärtigen Clan aus New York (sie scheinen es ernst mit der Förderung von Talenten zu meinen: „Wu Tang Academy“ steht fett im ßooklet) ist er aufgrund seiner Mentoren über jeglichen Credibility-Zweifel erhaben; als eher bedächtiger Rapper steht er streckenweise auch R ’n‘ B-Einflüssen nicht völlig ablehnend gegenüber. Die Anklänge ziehen sich jedoch auf wenige Passagen der von Carlos „Six July“ Broady (aus Puffys Stall) produzierten Tracks zurück; die übrigen Regler an den Reglern, 4th Disciple (der bei „Love“ allerdings auch einmal die Samthandschuhe anzieht), DJ Muggs und Havoc (Mobb Deep), achten auf einen rauhen, aber doch herzlichen Untergrund, auf dem sich La The Darkman mit gemäßigtem, markantem Flow sicher und geschmeidig bewegt. HipHop auf Höhe 1999.