Ladyhawke – Ladyhawke

Das eher unscharf definierte „Genre“ Indie darf sich so ziemlich alles erlauben, weil die Definition fehlt, was das eigentlich sein soll. Indie darf sogar Mainstream sein, wie das Debüt von Ladyhawke. Die 27-jährige Neuseeländerin Phillipa „Pip“ Brown hat zwar Co-Songwriterlnnen wie Pascal Gabriel (Dido, Sophie Ellis-Bextor, Kylie Minogue) und Hannah Robinson (Sugababes, No Angels) für ihr Debüt engagiert, wird aber dank massiver Unterstützung durch den NME als „Indie“ wahrgenommen. Zwölf Songs, alles Hits-weil deren Hitbestandteile aus dem tiefsten 8oer-Jahre-Unterbewusstsein nach oben drängen. Hier hat es fiese Fleetwood-Mac-Sequencer, schön patschende Drums und eine zugekleisterte Produktion, die keine Aufnahmespur unbenutzt lässt. Ladyhawke nimmt keine Rücksicht auf als „uncool“ codierte Einflüsse und vermischt The Human League, Pet Shop Boys, Bananarama, Starship und The Cars zum merkwürdigsten Retro-Electropop seit dem Client-Debüt. „Paris Is Burning“ ist der verlorene Gary-Numan-Song, „Back Of The Van“ ein Beispiel dafür, dass selbst die ekelhaftesten Musikfusionen funktionieren können (hier: Stevie Nicks und Van Halen). Aber auch unter Abzug theoretischer Modelle bleibt ein großartiges Electropop-Album.

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