Laibach – Jesus Christ Superstars

Auch bei Laibach weiß man inzwischen, was man hat: Düstere, kraftvolle Computermusik, veredelt durch barockes Chorgetöse, bleischwere Metalgitarren und den hypnotisierenden Preßgesang eines Kehlkopfs im alieruntersten Baßbereich. Etwa seit Ende der 80er Jahre, als die slowenischen Berufsapokalyptiker mit einem genialen Cover der gesamten LET IT BE-LP von den Beatles für Furore sorgten, klingen Laibach so. Und sie gehören damit zu den ganz wenigen Electronic-Bands, die man garantiert immer nach den ersten vier Takten zweifelsfrei identifizieren kann. Mit ihrer Arbeitsweise, die sich immer mehr auf das Entwickeln von hochklassigen, aber oft schwer verständlichen Cover-Versionen stürzt sowie ihrem durchgängig pompösen Klangbild sind Laibach inzwischen einzigartig perfekt, aber auch einzigartig festgefahren. Erstaunlich, daß bei diesem im Laufe der Jahre eng gewordnen Korsett des eigenen Stils noch Kreativität gedeihen kann. Bibelzitate, Metalgewitter, heftiger Tanzgroove, die unablässig kreisende, mythische Umschreibung der Welt als zugrundegehende Chaoskugel – Laibach sind sich auch beim JESUS CHRIST SUPERSTARS-Konzept erfolgreich treu geblieben. Trotzdem ein Einwand: An die Qualität der letzten Laibach-CD NATO kommen sie diesmal auch mit Hilfe von ganz oben nicht heran.