Laibach – Macbeth

Ja, wo sind wir denn? Auf dem Wagner-Hügel zu Bayreuth? In der Mailänder Scala? Nein – wir erleben die szenische Inszenierung von William Shaekspeares Drama „Macbeth“, die Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus zu Hamburg einrichtete. Für die Bühnenmusik zeichnen die musikalischen Verwandlungskünstler aus Slowenien verantwortlich – auch wenn sich ihr Werk eher nach einem Querschnitt durch die Geschichte der europäischen Sinfonik anhört. Da tauchen „Bolero“-Zitate auf, und wundersame Wagner-Wonnen wogen im wagemutigen Mix; es geigt und trompetet gar gewaltig, zwischendurch erklingen Sound-Samples mit Vogelgezirp und Waldesrauschen, und selbstverständlich fällt auch der für Laibach typische Grunz- und Grummelgesang nicht unter den Tisch. Damit nähern sich die Laibacher Holzhockerbuam zwar noch einen Schritt mehr der Idee des Gesamtkunstwerks – nach ihrer gelungenen Beatles-Reinkarnation mit LET IT BE wirkt MACBETH allerdings doch bloß wie eine esoterische Stilübung.