Laurie Anderson – Mister Heartbreak
Schon jemals die Elektronik-Landschaften der Gruppe Popol Vuh gehört – und dabei den Kopf ganz woanders gehabt? Das ist das Gefühl, das die Multi-Media-Künstlerin Laurie Anderson mit MISTER HEARTBREAK vermittelt Anderson setzt ihre seltsame Balance zwischen Wörtern (meistens Sprech-Gesang) und Musik, zwischen Bildern und Bewegung fort. MISTER HEARTBREAK: Das sind mehr/weitere Songs aus dem fliegenden Schiff über Vögel/Liebe/ Schlangen. „Sun is Coming up, like a big bald head“, spricht sie zur Eröffnung, während Flöten aus Peru die Dschungel-Atmosphäre liefern und kleine Mädchen den Refrain anstimmen: „Uuuh-hiih, Sharkey, he ’s Mr. Heartbreak. “ Ein Lied über die seltsame Figur Sharkey, die über den Canyon fliegt: „Sharkey’s Day“. Und wieder zurückkommt: „Sharkey’s Night“ beschließt das Album, den Text spricht hier Mega-Poet William S. Burroughs, während eine schwere, metallische Gitarre schnurrt (Adrian Belew).
Und was liegt dazwischen? „Langue D’Amore“ mit E-Signaltönen, die sich melodiös wiederholen; Laurie erzählt von der Freundschaft zwischen einer Schlange und einer Frau; „Gravity’s Angel“ hat Percussion-Rhythmik ä la Peter Gabriel, der hier auch singt (und die LP coproduziert hat); japanische Intonationen bestimmen „We’re So Pretty“, und „Excellent Birds“ ist ein funky Percussion-Shuffle, den Gabriel mitkomponierte und mitsingt. Lauries High-Tech-Spielzeug, der Vocoder (der ihre Stimme verfremdet), taucht im atmosphärischen „Blue Lagoon“ auf: Über einem Rhythmus-Fundament schwebt Popol Vuh-Mystik.
MISTER HEARTBREAK ist harmonisch & angenehm. Eine multimediale Vision.
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