Leaves – Breathe

Die Engländer tickten (wieder mal] als erste aus: „Megastars in der Warteschleife“, verkündete der „Evening Standard“, „wirklich atemberaubend „‚, befand der „New Musical Express“ – und das nach nur einer Single. Wieder mal Vorschusslorbeeren für eine dieser Bands, die heute die (Musik-) Welt retten sollen und morgen schon vergessen sind? Sagt Ihnen die Beta Band noch etwas? Wer oder was bitte war Gomez? Gene? Mansun? Also: Wer oder was bitte sind die Leaves? Nun, vier junge Isländer, deren erste Songs die oben erwähnten und noch ein paar mehr britische Blätter zu wahren Elogen hinrissen. Nicht ganz zu Unrecht, wie sie jetzt mit ihrem Debütalbum unterstreichen. Arnar Gudjonsson (Gesang, Gitarre), Arnar Olafsson, (Gitarre), Hallur Hallson (Bass) und Bjarni Grimsson (Drums) haben den Pop gewiss nicht neu erfunden, sich aber elf hübsche, melodienselige Songs ausgedacht, die so zerbrechlich wirken, so poetisch, so verträumt, dass BREATHE gute Chancen hat, in die Top 10 unserer Lieblings-Herbstplatten aufzusteigen. Vor allem all jenen, die Starsailor und Dakota Suite, die mittleren Beatles und die frühen Pink Floyd schätzen, sollte beim Zuhören das Herz aufgehen. Manchmal, wenn’s allzu elegisch wird, meint man aus weiter Ferne Echos von Schreckgespenstern wie den Simple Minds zu hören – aber zum Glück nur ganz kurz, schon killen einen die Youngster wieder sanft mit ihrem Lied. Megastars? Na, warten wir’s ab. Bisher ist’s uns einfach ein Vergnügen. Okay?

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