Led Zeppelin – Physical Graffiti
Zwei Jahre mußten die Fans auf ihre neue Platte warten. Im eigenen Swan Song-Verlag brachten sie dann auch gleich eine Doppel-LP heraus. Wohl der Tantiemen wegen. Denn Neues, Überragendes haben sie mit diesen 15 Titeln nicht zu bieten. Ihr explosives Temperament, ihr mitreißender Drive sind hin. Einfallsreich bleibt allein das Cover. Vergleicht man mit ihrer vierten LP, so könnte man meinen: Zep stieg in den Keller hinab, wurde zur Vorgruppe von Led Zeppelin. Eine simple Einheizergruppe, dumpf und ohne Ups & Downs, doch immerhin nach guter Led Zeppelin-Machart. Eintönig und hart ist das Schlagzeug, die Gitarre mit immer den gleichen Phrasen, der Bass steht verloren in der Ecke, wabert einsam vor sich hin und, Robert Plant’s Stimme schreit auch wenig Licht in dieses Dunkel. Mungo Jerry’s „In The Summertime“ stand wohl für den Anfang von „In My Time Of Dying“ Pate, doch löst es sich zum Glück in ein breites Gitarrensolo von Page auf. Überhaupt scheint Zeppelin auf diesen Scheiben gern auf alte Rock-Themen und Figuren zurückzugreifen. In „Tram Pled Under Foot“ versuchen sie sich mit etwas „funky“ Musik a la Stevie Wonder. Doch sollten sie besser noch etwas üben. „Kashmir“ ist ein eindrucksvoller Titel mit fernösllichem Orchestersound, wo Plant in manchen Passagen an Jim Morrison erinnert. Ab der dritten Seite wird’s dann lyrischer. Jimmy Page bringt ein nettes kleines Gitarrensolo „Bron Yr Aur“. Schmalzige Tanzmusik folgt mit „Down By The Sea Side“. Auf der vierten Seite wieder die bekannt bewährten Rock-Phrasen. Herausragend sind „Boogie With Stu“ mit lan Stewart am Piano, Page an der Mandoline, und das gefühlvolle „Black Country Woman“. Zum Abschluß dann noch schnell eine Rock-Nummer „Sick Again“.