Lee Buddah – Frühjahrschronik

Von der Gitarre in der Badewanne und den etwas bunteren Träumen im Pop.

Live singt er Songs von Hilldegard Knef und Tocotronic. Auf dem Haiku Ambulanz-Album der Kollegen von Fink steuerte er Gitarren, Samples und Chor bei. Und wenn er keine Platten als Lee Buddah macht, ist er im Soundtrack unterwegs (Verschwende Deine Jugend und kKammerflimmern mit Blackmail). Auf letzterem ist auch zu hören, wie gut Lee Buddah auf Englisch singen kann, jetzt wird’s Zeit, in Japan und auf den Cook-Inseln Karriere zu machen, hopp-hopp. Denn das Zeug dazu hat er, der Buddah. Philip Stegers alias Lee Buddah wird immer gerne vergessen, wenn es mal wieder um die Krone der deutschen Volks- pardon! Popmusik geht. Was sicherlich auch daran liegt, daß er nur alle drei bis fünf Jahre ein Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Diesmal hat er alle Songs auf der akustischen Gitarre geschrieben, und das macht den zweitgrößten Unterschied zum Vorgänger Primat Midi (2000) aus, es gibt einfach keine Rap-Parts und HipHopBeats auf diesem Album mehr. Der größte Unterschied heißt aber „Jung, dumm & glücklich“. Single-Veröffentlichung, Eröffnungsstück, späte Heldentat des Motown-Soul, zu der man auch . „Where Did Our Love Go?“ singen kann. Macht ekelhaft viel Spaß. Für meine „Songs des Jahres 2OO5“-Liste notiert. Frühjahrschronik, darauflegt Lee Buddah durchaus Wert, wurde im Badezimmervon seiner Dortmunder Dachgeschonwohnung aufgenommen (Tür ausgehängt, Waschbeckenunterschrank ausgebaut). das ist fotografisch im Booklel dokumentiert. Die Gitarre steht in der Badewanne, nur die Handtücher auf den Trommeln (Beatles-Drumsound] entdecke ich nicht. Lee Buddah I31) träumt jedenfalls etwas bunter in Technicolor-Pop als die ganzen jungen Deutschen – Juli, Silbermond und Mia. Er spielt die Lieder, die die „Wir sind authentisch, wir haben keine Probleme mit deutschen Texten“-Wunderkinder so doch nicht hinkriegen.

>>>www.leebuddah.de