Let’s Wrestle :: Nursing Home

Full Time Hobby/Rough Trade

Das englische Trio garniert seinen schroffen Alternative Rock mit kauzig-lustigen Texten. Produziert von Steve Albini.

Mit ihrem Debütalbum schickte einen die Londoner Band Let’s Wrestle schön auf die falsche Fährte. Trug es doch den Titel In The Court Of The Wrestling Let’s – in Anlehnung an das erste Album der Progrocker King Crimson aus dem Jahr 1969. Von King Crimson und ihrem Artrock aber ist das englische Trio mit seinem spröden, punkigen, von Grunge touchierten Lo-Fi-Indie-Rock meilenweit entfernt. Fast genau zwei Jahre nach dem Erstlingswerk geht es auf Nursing Home – abgesehen von ein paar Mid-Tempo-Songs – noch rasanter und kraftvoller zu. Die Briten sind nämlich nach Chicago zum Untergrund-Star-Produzenten Steve Albini (unter anderem: Pixies, Nirvana, Jarvis Cocker), dem Gründer von Bands wie Big Black und Shellac gereist, was der Platte hörbar gut getan hat. Let’s Wrestle sind nach England zurückgekommen mit griffigen Melodien, einem rohen Sound, der wie eine Kreuzung aus der Musik von Pavement, Wedding Present und der Lemonheads sowie einer schroffen Version von Weezer klingt. Was den gradlinigen Songs aber ihre besondere Note gibt, sind die Texte von Sänger Wesley Patrick Gonzalez mit ihrem köstlichen, abseitigen Humor, der sich in Liedern wie „For My Mother“ auch auf die dunkle Seite schlagen kann. Da tauchen Rockstars in seinem Schlafzimmer auf, da gibt es Prügel von Pokémons, und es geht um Sex mit Queen Victoria. 30 Minuten dauert dieses Vergnügen, dem natürlich jedwede Nachhaltigkeit fehlt.

Key Tracks: „In Dreams (Part 2)“, „I Am Useful“