Level 42 – Level 42
Level 42 sind ein neuformiertes britisches Quartett und spielen – na was spielt man diesen Herbst wohl – Funk. Genauer gesagt: Jazz-Funk. Luftig-lockere Songstrukturen, gepflegte Synthie- und E-Piano-Dialoge, erschreckend überbeanspruchte Gitarrenlicks und ähnliche George Benson-Repliken. Der Gesang klingt gelegentlich schauderhaft seelenlos, und wenn sich Mark King auch noch an einem Liebesgeständnis versucht („Why are you leaving?“), dann ist sein Flehen ebenso sicher zum Scheitern verurteilt, wie Gustav Gans‘ nimmermüdes Buhlen um die Gunst von Daisy Duck. Einzig „Turn it on“ ein clever arrangiertes, flottes Stück hebt sich von der drogen Funk-Melange ab.
Kollege Detlef belehrte mich zwar, daß Level 42 im Police-Vorprogramm der „helle Wahnsinn“ gewesen sei – aber was tut man nicht alles, um Stinq-Syndrom und lokalen Rock-Vandalen aus dem Weg zu gehen. Und nach diesem Album besteht wahrhaftig kein Grund, diesen Entschluß zu revidieren. Ich, für meinen Teil, wage mich lieber aufs ultrachice Disco-Parkett. Es gibt gegenwärtig ein Riesenangebot an tollem Funk. Wer fragt da noch nach fader Level 42-Musik, die sich allenfalls als Zeitgeist-Alibi von ewig gestrigen Radio-DJ‘ s zwischen Santana-Feedbackund Zappa Doppel-LP’s verbraten läßt.
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