Levon Helm – Levon Helm

Keinen schlechten Zeitpunkt fm den Beginn seiner Solokarriere hat Levon Helm sich da gewählt: noch ist das Abschiedskonzert von „The Band“ in guter Erinnerung – hier und da läuft noch immer der Film, der dieses Ereigniss für die Ewigkeit festhielt: „The Last Waltz“. Nachdem das ’77 er Album „Levon Helm And The RCO All Stars“ aufhorchen ließ, überzeugt dieser neue Longplayer nun mit einer runden Mischung grundsolider Blues-, Soul-, Rock- und Country-Elemente. Das hat seinen Grund: da werden nämlich etwa bei „Ain’t No Way To Forget You“ oder „Play Something Sweet“ die musikalischen Traditionen der „Band“ forgesetzt, hinzu kommen gutsy „Memphis-Soul“-Brocken, vor allem in den Bläserarrangements (füi die Leute wie Lou Del Gatt, Baritonsaxophon und Alan Rubin, Trompete verantwortlich zeichnen). Nicht zu vergessen, daß Levons Scheibe von Donald „Duck“ Dünn, Ex-Booker T.And The M.G.s und Mitgründer des Soul-Labels „Stax Records“ produziert wurde. Eine gut getroffene Titelauswahl sorgt dafür, daß keine Langeweile aufkommt: Songs wie „Take Me To The River“ und die weiter oben erwähnten Nummern zeichnen sich vor allem durch das kernige Zusammenspiel von Rythm Section und den Bläsern aus. Das erinnertmanchmal ein bißchen an Chicago, dann wieder an Johnny Rivers. In jedem Fall aber bürgt Levons, rauhe, bluesigtrotzige Stimme für einen oridie Beine geht, findet sich auf Seite zwei: „Standing On A Mountain Top“ oder das langsamere „Let’s Do It In A Slow Motion“ haben den zum Slow Motion“, haben den zum Mitwippen einladenen Reggae-Einschlag. Letzteres arbeitet übrigens in hübschen Lyrics den Unterschied zwischen „Hot-Music“, die man zum Tanzen braucht, und der „Slow Motion“, die Romantik aufkommen läßt, heraus. Wer Levons kräftige, aber wenig modulationsfähige Stimme über zwei Plattenseiten ertragen kann, sollte sich diese Platte ruhig zulegen, denn die instrumentalen Arrangements sind bei jedem einzelnen der neun Tracks prächtig.