Like A Tim – Red And Blue Boxing

Der Künstlername hat eine Geschichte. Und die geht so: Weil Tim van Leijden in seiner Schulzeit immer wie eine Leiche aussah, gaben ihm die Mitschüler den Spitznamen „LijkeTim“, was sich wie“Like ATim“ im Englischen anhört und keineswegs eine Anspielung darauf sein soll, dass hier jemand neben sich selbst steht. Im Gegenteil: Der Rotterdamer Produzent, den seit knapp zehn Jahren die Lust am elektronischen Experiment umtreibt, hat für das Londoner Rephlex-Label ein extrem munteres Album gemacht. Die 19 Tracks auf RED AND BLUE BOXING entstanden mit Hilfe zweier Maschinen, einer Korg Drum Box und einer Korg Synth Box, die auch beide im CD-Booklet abgebildet sind. Die Drum Box ist rot und die Synth Box ist blau, so hat alles seine Ordnung und Tim einen Album-Titel. Van Leijden erkundet in seinen elektronischen Miniaturen die große weite Welt der Soundfarben zwischen Topfschlagen und Computer-Game-Geballer. Es gibt Momente auf dieser CD, da man glaubt, digitalen Kleinst-Opern beizuwohnen („Plus Plus“), später folgen heitere Hits für die Kinderstube („New Colours“) und ein Soundtrack aus Krautrockers Gruselkammer („This Could Be Heaven Or This Could Be Hell“). Die Glocken läuten so schön. Wir entscheiden uns für den Himmel.