Linkin Park – Live in Texas DVD
Da die monströsen Footballstadien in Houston und Irving, die im August 2003 im Rahmen der „Summer Sanitarium‘ – von Metallica, Linkin Park, Limp Bizkit und anderen gerockt wurden, weder hübsch, außergewöhnlich, noch ganz gefüllt gewesen zu sein scheinen, wurden die langweiligen Locations wohl aus pragmatischen Gründen für die Aufzeichnung der Konzerte gewählt. Viel Platz war überall für luxuriöse Kamera-Kräne, die dem Team erlaubten, den Auftritt einer gewohnt perfekt agierenden Band mit entsprechender Präzision auf Film zu bannen. Da es auf der Bühne- mit Ausnahme einer überflüssigen Einlage von Lars Guignol Ulrich, der bei „From The Inside“ mit Häschen-Mütze und grünen Boxhandschuhen über das Podium turnt – keine Überraschungen gibt, ist auf dieser der gleichnamigen Live-CD beigelegten DVD besonders das Material, das vor und nach den Auftritten aufgezeichnet wurde, interessant. Kunstvoll verwackelte Bilder zeigen Linkin Park bei der Ankunft hinter der Bühne, wo die sechs Musiker zur Einstimmung wie beim Eishockey die Köpfe zusammenstecken. Sänger Chester wirkt dabei seltsam entrückt, löst sich als erster aus dem Kreis und hängt sich dann erst mal an sein Asthmaspray. Nachdem am Ende des routinierten Konzerts DJ Joe Hahn in einer reichlich theatralischen Geste seine Plattenspieler zerschmettert hat, lässt eine gänzlich unbeeindruckt wirkende Band, deren roboterhafter Perfektionismus noch immer beängstigend ist, Zehntausende von Fans zurück, um sich in einem Golfwagen Deluxe mit überschlagenen Beinen zurück zu den Garderoben fahren zu lassen. Ein packendes Live-Konzert sieht anders aus.
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