Little Feat – Representing The Mambo

Leute, stellt den Champagner kalt: Es gilt die Gewißheit zu feiern, daß Little Feat auch in diesem Jahrzehnt eine der größten Errungenschaften des US-Rocks bleiben wird. Der Beleg ist dieses Album, nach LET IT ROLL (Ende 1988) der zweite Knockout für praktisch die gesamte Westcoast-Konkurrenz. Am Anfang stehen zwei routinierte Aufwärmtitel, die Walkman tragende Skateboard- und Rollschuh-Teenies anlocken und den FM-Radioeinsatz sichern. Doch dann wird Ernst gemacht. Der Titelsong ist latinoverspielt, Glanzlichter setzt Fred Tacketts akustische Gitarre. „Women In Love* folgt immergültigen alten R & B-Mustern. „Road Gumbo“, bekannt bereits durch den ROAD HOUSE-Soundtrack, bringt Barbeque-Feeling und Bill Paynes superbes Honkytonk-Piano. Und in „Teenager Warrior“ fließen Little Feats Mixerqualitäten derart zusammen, das sich das Resultat verbal nicht beschreiben läßt – hier hilft nur hören und fühlen. Und so geht’s weiter: Ob komprimierte südstaatliche Gemütlichkeit, ob raffinierte Blues-Mutation („Feelin‘ All Gone“), ob cooler Country-Rock oder geschmackssicherer Pop-Jazz („Ingenue“) – Little Feat haben alles drauf und servieren süffige Cocktails bis zur Abfühlgrenze. Aber diese Heiltrünke hinterlassen keine Kopfschmerzen.