Little Paris
Saturday Night Fever in der schwäbischen Provinz. Mit Tanzfilmen ist das ja häufig so eine Sache: Die Storys sind vorhersehbar. Beliebtestes Sujet ist sicher die graue Maus, die durch die richtige Choreografie zu Ruhm und Ehre kommt. Am Ende steht dann die Erkenntnis, dass man durch harte Arbeit und den Glauben an sich selbst alles erreichen kann. Amerikaner lieben das. Nur ist „Little Paris“ eben ein deutscher Film und der Ort der Handlung so deutsch wie ein Teller Bratkartoffeln: ein Kaff im Süddeutschen, in dem das Eiscafe „Venezia“ heißt, in dem die Landdisco Dance Contests veranstaltet und die jugendliche Bevölkerung zwei Möglichkeiten hat: Mit dem Bausparvertrag ins Neubaugebiet am Ortsrand oder nichts wie weg. Die Protagonistin Luna (Sylta Fee Wegmann) neigt zur zweiten Option, aber so glatt und glamourös wie in Hollywood geht’s im Ländle dann eben doch nicht. Weshalb „Little Paris“ mehr Provinzporträt als klassischer Tanzfilm ist, von Sehnsüchten und Chancen handelt, erst recht von den verpassten. Zwischendurch herrscht zwar auch mal Kitschalarm, doch die Akteure und letztlich auch die Story wirken erfreulich authentisch.
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