Little Steven – Revolution
Little Steven, ehemals Springsteen-Mitstreiter und inzwischen umtriebiger Friedensfreund und Anti-Apartheid-Kämpfer, ist leider musikalisch nicht halb so wagemutig oder scharf wie mit der Gesinnung. REVOLUTION, sein neues Album, bezeugt erstmal seinen Abschied vom Rock’n Roll und beugt sich dem internationalen Groove-Diktat. Reichlich Anleihen beim Schwarzen Mann, immer noch erste Adresse für Street-Credibility, und ein enervierend gleichförmiger Keyboard-Gebrauch bei konstant schwachen Song-Einfällen machen diese REVOLUTION zu einem Theaterdonner mit Schaumteppich. Bin einziges Mol bricht so etwas wie Emotion und Herz durch: „Love And Forgiveness“ erinnert an frühe Glanztage mit dem „Boss“ und den Disciples Of Soul. Steve Van Zandt machte viel: Produktion, Texte, Kompositionen. Das Ergebnis, schauerlich auf trendy und Groove getrimmt, ist second hand. Ein paar schöne Momente natürlich ausgenommen. (wtj 2
GARY WRIGHT Who ¿ Abi (Interconf)
„Who I Am“. Die musikalische Selbstfindung stammt von Gary Wright, einem alten Hasen im Rock-Business. Von 1970 bis 74 drückte er bei der britischen Bond „Spooky Tooth“ die Tasten. Gleichlaufend zur eingeschlagenen Solo-Karriere wandte er sich 1975 indischen Mythologien zu.Das hörte und hört man. Seine Platten sind für lauschiges Teetrinken im Räucherstäbchen-Nebel bestens geeignet. Auf WHO I AM wird sein Asien-Touch jedoch drastisch. Im Titelsong oder bei „Sad Eyes“ paart sich zu Keyboard-Gewabber und Power-Drums indisches Violinen-Gezirpe. Eine Kombinatiort; die schnurstracks ins musikalische Nirwana führt. Wird (wie bei „Love Is On The Line“) auf orientalische Garnierung verzichtet, kommt zumindest noch passobler Mainstream a la Toto heraus. Meist jedoch gibt’s edle Langeweile, gegen die auch die beteiligten Musiker wie Steve Farris (Mr. Mister), Alan White (Yes) oder Terry Bozzio vergeblich anspielen, (gmj * *
Mehr News und Stories