Live – Secret Samadhi
Musikalisches Brainstorming a la Live: Öffne deinen Geist, negiere die Vergangenheit und suche das Heil im Fortschritt. SECRET SAMADHI ist der bewußte Bruch mit einem Erfolgsrezept, das ihren ’94er Zweitling THROWING COPPER in ungeahnte Platin-Dimensionen führte. Ohne Produzent und Wientor Jerry Harrison, ohne die leidigen R.E.M.-Anleihen, dafür mit neuem Selbstbewußtsein und frischen Ideen. Ed Kowalczyk und Co. schmeißen alles Bekannte, Vertraute, Bewährte über Bord und erfinden sich kurzerhand neu. Das Ergebnis ist ein perfides Wechselspiel zwischen aggressivem Drive, getragenem Pathos und meditativer Besinnlichkeit. SECRET SAMADHI ist facettenreiches Pop-Handwerk, das kein Extrem scheut, um die Grenzen ihres Sounds auszuloten. Während seine Mitstreiter neue rhythmische Maßstäbe im Live-Kosmos setzen, wagt sich Ed an mystische, beinahe kryptische Textfragmente, die weitgehend unverständlich bleiben. ‚Rattlesnake‘ spielt mit der Idee eines alternativen Daseins fernab des Showbiz, ‚Lakaini’s Juice‘ thematisiert sexuelle Obsessionen, ‚Century‘ huldigt Aldous Huxley (‚Brave New World‘) und ‚Unsheated‘ rechnet gar mit den Sixties-Illusionen von love & peace ab. „Free love was just another party for the hippies to ruin“. Live geben sich universell, experimentierfreudig und aufgeschlossen. Die zwölf Songs verstehen sich nicht als Nachfolger solcher Hits wie ‚I Alone‘ oder ‚Selling The Drama‘, sondern als bewußter Schritt in die Zukunft. Und die scheint tatsächlich golden.
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