Living Colour – Time’s Up
Dieses Album legt ein brutales, präzises und trockenes Metal-Tempo vor, das an weiße Hardcore-Verwandte erinnern würde, wären da nicht Vernon Reids von Hendrix geprägte Gitarren-Kreissäge und der stilistische Bruch zum Superschweren Rhythm & Blues. Das Spiel mit der Elektrizität, die bei Living Colour die Flamme unter dem brodelnden Hysteria-Blues ist, kontrolliert Reid jetzt beinahe noch besser, souveräner und cooler als auf dem ersten Album VIVID, und auch der Gesang ist wesentlich nuancenreicher. Melodische Fülle und gitarristische Opulenz wechseln sich mit retardierenden Momenten ab. Man glaubt sich der Band hautnah gegenüber; eine geradezu brennende Intimität springt aus den Boxen, und Vernon Reid setzt mit pointierten Verzerrungen, dezenten Blues-Riffs und glatten Metal-Flächen durchdachte Akzente. Dieses Album bringt die vielen Stilkomponenten erstaunlich sicher unter einen Hut.
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