Lorenzo – Ism

Yoshino ist ein studierter Orchestermusiker, der vom Filmsoundtrack bis zur Punkband schon so ziemlich in alles verwickelt war, was Aufregung und Spaß versprach. Tim Bernhardt gehört zur Spezies der nimmermüden Computerbastler. Gemeinsam sind sie Lorenzo und tauchten bereits auf der LOFILE DUB-Compilation des Dortmunder Draft Labels mit „Love Is Dangerous“ auf. Das Stück wurde als Maxi diesem Album vorgeschaltet und setzt die Signale Richtung House. Wozu das ungleiche Duo in der Lage ist, unterstreicht „Popcorn 2000“, ein eleganter Überflieger-Track, den man auf der Stelle den Pet Shop Boys schenken möchte, damit sie einen Welthit daraus schnurren. Soweit sind Lorenzo noch nicht, die Machart ihrer House-Tracks verrät den Hang zum Eklektizismus: smarte Autorenmusik, sorgsam komponiert und aufeinander geschichtet, mit Samples und säuselnden Stimmen garniert. Die Zahl der BPM wird da zweitrangig: „Underwater“ ist so ein funky Modernismus, der gerade noch genügend Pferdestärken auf die Piste bringt, um die Club-Belegschaft mit dem Kopf wippen zu lassen. Die 14 versammelten „Ismen“ schmeicheln entschieden dem Ohr des House-Connaisseurs, die Stücke von Lorenzo sind in jenen Sphären angesiedelt, wo deepes Understatement das Nightlife dominiert.