Lorenzo „Jovanotti Cherubini – Buon Sangue
Die Zeiten, da er mit dem Etikett „Italo-Rapper“ gekennzeichnet war, sind lange vorbei, inzwischen greift diese Charakterisierung viel zu kurz. Zu Beginn seiner Laufbahn war Jovanotti zwar tatsächlich Sprachrohr für die „Paninari“, die Hip-Hop-Jünger in Italien, und ohne sein Album lorenzo 1994 und den Singlehit „Serenata Rap“ wäre die Rap-Bewegung südlich der Alpen undenkbar, doch danach hat der gebürtige Römer sein Stil- und Soundspektrum ständig erweitert. Heute, mit 39 Jahren, sind seine Rhymeskills nicht mehr nur in HipHop-Stücken, sondern in allen möglichen Musikzusammenhängen zu hören. Lorenzo Cherubini rappt zu Funk-Grooves („Bruto“). Rockgitarren und Housebeats („[Tanto]3“), führt die Cantautore-Tradition. die Tradition der Liedermacher, mit zeitgemäßen Mitteln fort („Mi Fido Di Te“), nimmt Anleihen bei der neapolitanischen Folklore („Un Buco Nella Tasca“) und schreckt gar vorm südländischen Schlagerschmelz seiner Landsleute nicht zurück [„Per Me“). In den Songtexten nimmt er kein Blatt vor den Mund. Jova macht sich kritische Gedanken über Gott und die Welt, liefert eine ungeschönte Bestandsaufnahme von „Bella Italia“ und mischt sich angriffslustig politisch ein. Selbst wenn man des Italienischen nicht mächtig ist und die Kommentare zur Zeit nicht versteht, kann man sich ihrem Flow nicht entziehen. Denn Jovanottis Musik atmet in jedem Ton, jedem Beat das pure Leben.
www.jovanotti.it
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