Lorenzo Senni

Scacco Matti

Warp/Rough Trade (24.4.)

Der Italiener mit einem Mix aus Trance, Techno und einem 8-Bit-Sound-Update.

Wer 90s-Revival sagt, muss auch Trance sagen. Zumindest dachte sich das Lorenzo Senni, der in den vergangenen Jahren versucht hat, das einstige Unwort der elektronischen Musik aus dem Ironiesumpf zu ziehen und mit einer neuen Bedeutung aufzuladen. Eine, die sich nicht mehr zu sehr auf den knalligen Sound der Compilations bezieht, auf denen immer diese Delphine zu sehen waren, sondern, und das mag man dem Genre nicht zutrauen, ruhigere Töne anschlägt.

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Dafür bedient sich Senni bei einem Trick, den auch Barker mit seinem Album im letzten Jahr schon ausgepackt hat. Das Fehlen der Kickdrum als treibendes Element verschafft den Sounds dahinter mehr Aufmerksamkeit. Dass sie auf SCACCO MATTI (Italienisch für „Schachmatt“) trotzdem oft bunt und etwas aufdringlich klingen, liegt in der Natur des Genres und hinterlässt auf Tracks wie „The Power Of Failing“ einen unguten Geschmack von Plastik.

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Spannend wird das Album, wenn man es als abgefahrenen Videospiel-Score auffasst und sich vorstellt, zu „THINK BIG“ eine bislang unentdeckte Super- Mario-Kart-Strecke in Rekordzeit zu beenden. „The Shape Of Trance To Come“ nannte Senni einen seiner größten Hits, und die Richtung stimmt ganz sicher, aber die Frage, ob das Genre ein Revival überhaupt braucht, wird mit diesem Album nicht beantwortet.